Wichtig: Dieses Dokument ist eine Übersetzung aus dem Englischen und unter Umständen nicht auf dem aktuellsten Stand.
Sinatra ist eine DSL, die das schnelle Erstellen von Webanwendungen in Ruby mit minimalen Aufwand ermöglicht:
# myapp.rb require 'sinatra' get '/' do 'Hallo Welt!' end
Einfach via rubygems
installieren und starten:
gem install sinatra ruby -rubygems myapp.rb
Die Seite kann nun unter localhost:4567 betrachtet werden.
In Sinatra wird eine Route durch eine HTTP-Methode und ein URL-Muster definiert. Jeder dieser Routen wird ein Ruby-Block zugeordnet.
get '/' do .. zeige etwas .. end post '/' do .. erstelle etwas .. end put '/' do .. update etwas .. end delete '/' do .. entferne etwas .. end options '/' do .. lege etwas fest .. end
Die Routen werden in der Reihenfolge durchlaufen, in der sie definiert wurden. Das erste Routemuster, das mit dem Request übereinstimmt, wird ausgeführt.
Die Muster der Routen können benannte Parameter beinhalten, die über den params
-Hash zugänglich gemacht werden:
get '/hallo/:name' do # passt auf "GET /hallo/foo" und "GET /hallo/bar" # params[:name] ist 'foo' oder 'bar' "Hallo #{params[:name]}!" end
Man kann auf diese auch mit Blockparametern zugreifen:
get '/hallo/:name' do |n| "Hallo #{n}!" end
Routenmuster können auch mit Splat- oder Wildcardparametern über das params[:splat]
Array angesprochen werden.
get '/sag/*/zu/*' do # passt auf /sag/hallo/zu/welt params[:splat] # => ["hallo", "welt"] end get '/download/*.*' do # passt auf /download/pfad/zu/datei.xml params[:splat] # => ["pfad/zu/datei", "xml"] end
Routen mit regulären Ausdrücken sind auch möglich:
get %r{/hallo/([\w]+)} do "Hallo, #{params[:captures].first}!" end
Und auch hier kann man Blockparameter nutzen:
get %r{/hallo/([\w]+)} do |c| "Hallo, #{c}!" end
An Routen können eine Vielzahl von Bedingungen angehängt werden, die erfüllt sein müssen, damit der Block ausgeführt wird. Möglich wäre etwa eine Einschränkung des User Agents:
get '/foo', :agent => /Songbird (\d\.\d)[\d\/]*?/ do "Du verwendest Songbird Version #{params[:agent][0]}" end get '/foo' do # passt auf andere Browser end
Andere mitgelieferte Bedingungen sind host_name
und provides
:
get '/', :host_name => /^admin\./ do "Adminbereich, Zugriff verweigert!" end get '/', :provides => 'html' do haml :index end get '/', :provides => ['rss', 'atom', 'xml'] do builder :feed end
Man kann auch relativ einfach eigene Bedingungen hinzufügen:
set(:probability) { |value| condition { rand <= value } } get '/auto_gewinnen', :probability => 0.1 do "Du hast gewonnen!" end get '/auto_gewinnen' do "Tut mir leid, verloren." end
Durch den Rückgabewert eines Routenblocks wird mindestens der Response Body festgelegt, der an den HTTP Client, bzw die nächste Rack Middleware weitergegeben wird. Im Normalfall handelt es sich hierbei, wie in den vorangehenden Beispielen zu sehen war, um einen String. Es werden allerdings auch andere Werte akzeptiert.
Man kann jedes Objekt zurückgeben, bei dem es sich entweder um einenen validen Rack-Rückgabewert, einen validen Rack-Body oder einen HTTP Status Code handelt:
-
Ein Array mit drei Elementen:
[Status (Fixnum), Headers (Hash), Response Body (hört auf #each)]
-
Ein Array mit zwei Elementen:
[Status (Fixnum), Response Body (hört auf #each)]
-
Ein Objekt, das auf
#each
hört und den an diese Methode übergebenen Block nur mit Strings als Übergabewerte aufruft. -
Ein Fixnum, das den Status Code festlegt.
Damit lässt sich relativ einfach Streaming implementieren:
class Stream def each 100.times { |i| yield "#{i}\n" } end end get('/') { Stream.new }
Statische Dateien werden aus dem ./public
Ordner ausgeliefert. Es ist möglich einen anderen Ort zu definieren, indem man die :public
Option setzt:
set :public, File.dirname(__FILE__) + '/static'
Zu beachten ist, dass der Ordnername public nicht Teil der URL ist. Die Datei ./public/css/style.css
ist unter http://example.com/css/style.css
zu finden.
Standardmäßig wird davon ausgegangen, dass sich Templates im ./views
Ordner befinden. Man kann jedoch einen anderen Ordner festlegen:
set :views, File.dirname(__FILE__) + '/templates'
Eine wichtige Sache, die man sich hierbei merken sollte, ist das man immer mit Symbols auf Templates verweisen sollte, auch wenn sich ein Template in einem Unterordner befindet (in diesen Fall :'subdir/template'
). Renderingmethoden rendern jeden String direkt.
Das haml
gem wird benötigt, um Haml-Templates rendern zu können:
# haml muss eingebunden werden require 'haml' get '/' do haml :index end
Dieser Code rendert ./views/index.haml
.
Hamls Optionen können global durch die Sinatrakonfiguration gesetzt werden, siehe Optionen und Konfiguration, und individuell überschrieben werden.
set :haml, :format => :html5 # Standard Haml-Format ist :xhtml get '/' do haml :index, :format => :html4 # überschrieben end
# erb muss eingebunden werden require 'erb' get '/' do erb :index end
Dieser Code rendert ./views/index.erb
.
Das erubis
gem wird benötigt, um Erubis-Templates rendern zu können:
# erbubis muss eingebunden werden require 'erubis' get '/' do erubis :index end
Dieser Code rendert ./views/index.erubis
.
Es ist auch möglich Erb mit Erubis zu ersetzen:
require 'erubis' Tilt.register :erb, Tilt[:erubis] get '/' do erb :index end
Dieser Code rendert ebenfalls ./views/index.erb
.
Das builder
gem wird benötigt, um Builder-Templates rendern zu können:
# builder muss eingebunden werden require 'builder' get '/' do builder :index end
Dieser Code rendert ./views/index.builder
.
Das nokogiri
gem wird benötigt, um Nokogiri-Templates rendern zu können:
# nokogiri muss eingebunden werden require 'nokogiri' get '/' do nokogiri :index end
Dieser Code rendert ./views/index.nokogiri
.
Das haml
oder sass
gem wird benötigt, um Sass-Templates rendern zu können:
# sass muss eingebunden werden require 'sass' get '/stylesheet.css' do sass :stylesheet end
Dieser Code rendert ./views/stylesheet.sass
.
Sass Optionen können global durch die Sinatra-Konfiguration gesetzt werden, siehe Optionen und Konfiguration, und individuell überschrieben werden.
set :sass, :style => :compact # Standard Sass-Style ist :nested get '/stylesheet.css' do sass :stylesheet, :style => :expanded # überschrieben end
Das haml
oder sass
gem wird benötigt, um SCSS-Templates rendern zu können:
# sass muss eingebunden werden require 'sass' get '/stylesheet.css' do scss :stylesheet end
Dieser Code rendert ./views/stylesheet.scss
.
Scss Optionen können global durch die Sinatra-Konfiguration gesetzt werden, siehe Optionen und Konfiguration, und individuell überschrieben werden.
set :scss, :style => :compact # Standard Scss-Style ist :nested get '/stylesheet.css' do scss :stylesheet, :style => :expanded # überschrieben end
Das less
gem wird benötigt, um Less-Templates rendern zu können:
# less muss eingebunden werden require 'less' get '/stylesheet.css' do less :stylesheet end
Dieser Code rendert ./views/stylesheet.less
.
Das liquid
gem wird benötigt, um Liquid-Templates rendern zu können:
# liquid muss eingebunden werden require 'liquid' get '/' do liquid :index end
Dieser Code rendert ./views/index.liquid
.
Da man aus Liquid-Templates heraus keine Methoden (abgesehen von yield
) aufrufen kann, will man nahezu in allen Fällen locals
übergeben:
liquid :index, :locals => { :key => 'value' }
Das rdiscount
gem wird benötigt, um Markdown-Templates rendern zu können:
# rdiscount muss eingebunden werden require "rdiscount" get '/' do markdown :index end
Dieser Code rendert ./views/index.markdown
(md
und mkd
sind ebenfalls zulässige Dateiendungen).
Da es weder möglich ist Methoden aufzurufen, noch locals
zu übergeben, ist es am sinnvollsten Markdown in Kombination mit einer anderen Template-Engine zu nutzen:
erb :overview, :locals => { :text => markdown(:introduction) }
Es ist auch möglich die markdown
Methode aus anderen Templates heraus aufzurufen:
%h1 Hallo von Haml! %p= markdown(:greetings)
Da man Ruby aus Markdown heraus nicht aufrufen kann, ist es nicht möglich Layouts zu verwenden, die in Markdown geschrieben sind. Es ist aber möglich einen anderen Renderer für das Template zu verwenden als für das Layout, indem man die :layout_engine
option angibt:
get '/' do markdown :index, :layout_engine => :erb end
Das wird ./views/index.md
mit ./views/layout.erb
als Layout rendern.
Denk dran, dass man solche Einstellungen auch global setzen kann:
set :markdown, :layout_engine => :haml, :layout => :post get '/' do markdown :index end
Das wird ./views/index.md
(und jedes andere Markdown Template) mit ./views/post.haml
als Layout rendern.
Ebenso ist es möglich Markdown mit BlueCloth anstelle von RDiscount zu parsen:
require 'bluecloth' Tilt.register 'markdown', BlueClothTemplate Tilt.register 'mkd', BlueClothTemplate Tilt.register 'md', BlueClothTemplate get '/' do markdown :index end
Das sollte ./views/index.md
mit BlueCloth rendern.
Das redcloth
gem wird benötigt, um Textile-Templates rendern zu können:
# redcloth muss eingebunden werden require "redcloth" get '/' do textile :index end
Dieser Code rendert ./views/index.textile
.
Da es weder möglich ist Methoden aufzurufen, noch locals
zu übergeben, ist es am sinnvollsten Textile in Kombination mit einer anderen Template-Engine zu nutzen:
erb :overview, :locals => { :text => textile(:introduction) }
Es ist auch möglich die textile
Methode aus anderen Templates heraus aufzurufen:
%h1 Hallo von Haml! %p= textile(:greetings)
Da man Ruby aus Textile heraus nicht aufrufen kann, ist es nicht möglich Layouts zu verwenden, die in Textile geschrieben sind. Es ist aber möglich einen anderen Renderer für das Template zu verwenden als für das Layout, indem man die :layout_engine
option angibt:
get '/' do textile :index, :layout_engine => :erb end
Das wird ./views/index.textile
mit ./views/layout.erb
als Layout rendern.
Denk dran, dass man solche Einstellungen auch global setzen kann:
set :textile, :layout_engine => :haml, :layout => :post get '/' do textile :index end
Das wird ./views/index.textile
(und jedes andere Markdown Template) mit ./views/post.haml
als Layout rendern.
Das rdoc
gem wird benötigt, um RDoc-Templates rendern zu können:
# RDoc muss eingebunden werden require "rdoc/markup/to_html" get '/' do rdoc :index end
Dieser Code rendert ./views/index.rdoc
.
Da es weder möglich ist Methoden aufzurufen, noch locals
zu übergeben, ist es am sinnvollsten RDoc in Kombination mit einer anderen Template-Engine zu nutzen:
erb :overview, :locals => { :text => rdoc(:introduction) }
Es ist auch möglich die rdoc
Methode aus anderen Templates heraus aufzurufen:
%h1 Hallo von Haml! %p= rdoc(:greetings)
Da man Ruby aus RDoc heraus nicht aufrufen kann, ist es nicht möglich Layouts zu verwenden, die in RDoc geschrieben sind. Es ist aber möglich einen anderen Renderer für das Template zu verwenden als für das Layout, indem man die :layout_engine
option angibt:
get '/' do rdoc :index, :layout_engine => :erb end
Das wird ./views/index.rdoc
mit ./views/layout.erb
als Layout rendern.
Denk dran, dass man solche Einstellungen auch global setzen kann:
set :rdoc, :layout_engine => :haml, :layout => :post get '/' do rdoc :index end
Das wird ./views/index.rdoc
(und jedes andere Markdown Template) mit ./views/post.haml
als Layout rendern.
Das radius
gem wird benötigt, um Radius-Templates rendern zu können:
# radius muss eingebunden werden require 'radius' get '/' do radius :index end
Dieser Code rendert ./views/index.radius
.
Da man aus Radius-Templates heraus keine Methoden (abgesehen von yield
) aufrufen kann, will man nahezu in allen Fällen locals
übergeben:
radius :index, :locals => { :key => 'value' }
Das markaby
gem wird benötigt, um Markaby-Templates rendern zu können:
# markaby muss eingebunden werden require 'markaby' get '/' do markaby :index end
Dieser Code rendert ./views/index.mab
.
Das slim
gem wird benötigt, um Slim-Templates rendern zu können:
# slim muss eingebunden werden require 'slim' get '/' do slim :index end
Dieser Code rendert ./views/index.slim
.
Das coffee
-script gem und mindestens eine der folgenden Optionen werden benötigt, um JavaScript auf dem Server ausführen zu können:
-
node
(von Node.js) befindet sich im Pfad -
du bist unter OS X
-
therubyracer
gem/library
Siehe auch github.com/josh/ruby-coffee-script für eine vollständige Liste aller Optionen.
Nun kannst Du CoffeeScript Templates in Deiner App rendern:
# coffee-script muss eingebunden werden require 'coffee-script' get '/application.js' do coffee :application end
Dieser Code rendert ./views/application.coffee
.
get '/' do haml '%div.title Hallo Welt' end
Rendert den Inline-Template-String.
Templates werden im selben Kontext ausgeführt wie Routen. Instanzvariablen in Routen sind auch direkt im Template verfügbar:
get '/:id' do @foo = Foo.find(params[:id]) haml '%h1= @foo.name' end
Oder durch einen expliziten Hash von lokalen Variablen:
get '/:id' do foo = Foo.find(params[:id]) haml '%h1= foo.name', :locals => { :foo => foo } end
Dies wird typischerweise bei Verwendung von Subtemplates (partials) in anderen Templates eingesetzt.
Templates können auch am Ende der Datei definiert werden:
require 'sinatra' get '/' do haml :index end __END__
Anmerkung: Inline-Templates die in der Datei definiert sind, die require 'sinatra'
aufruft, werden automatisch geladen. Um andere Inline-Templates in anderen Dateien aufzurufen, muss enable :inline_templates
explizit verwendet werden.
Templates können auch mit der Top-Level template
-Methode definiert werden:
template :layout do "%html\n =yield\n" end template :index do '%div.title Hallo Welt!' end get '/' do haml :index end
Wenn ein Template mit dem Namen “layout” existiert, wird es bei jedem Aufruf verwendet. Durch :layout => false
kann das Ausführen verhindert werden.
get '/' do haml :index, :layout => !request.xhr? end
Um eine Dateiendung einer Template Engine zuzuordnen, benutzt man am besten Tilt.register
. Wenn man zum Beispiel die Dateiendung tt
für Textile Templates nutzen möchte, so lässt sich das wie folgt bewerkstelligen:
Tilt.register :tt, Tilt[:textile]
Zu allererst muss man die Engine bei Tilt registrieren und danach eine Rendering-Methode erstellen:
Tilt.register :mtt, MeineTolleTemplateEngine helpers do def mtt(*args) render(:mtt, *args) end end get '/' do mtt :index end
Dieser Code rendert ./views/application.mtt
. Siehe github.com/rtomayko/tilt um mehr über Tilt zu lernen.
Before-Filter werden immer vor jedem Request in dem selben Kontext wie danach die Routen ausgeführt. So kann man etwa Request und Antwort ändern. Gesetzte Instanzvariablen in Filtern können in Routen und Templates verwendet werden:
before do @note = 'Hi!' request.path_info = '/foo/bar/baz' end get '/foo/*' do @note #=> 'Hi!' params[:splat] #=> 'bar/baz' end
After-Filter werden nach jedem Request im selben Kontext ausgeführt, und können ebenfalls Request und Antwort ändern. In Before-Filtern gesetzte Instanzvariablen können in After-Filterm verwendet werden:
after do puts response.status end
Filter können optional auch mit einem Pattern ausgestattet werden, welche auf den Request-Pfad passen müssen, damit der Filter ausgeführt wird:
before '/protected/*' do authenticate! end after '/create/:slug' do |slug| session[:last_slug] = slug end
Ähnlich wie Routen können Filter auch mit weiteren Bedingungen eingeschränkt werden:
before :agent => /Songbird/ do # ... end after '/blog/*', :host_name => 'example.com' do # ... end
Durch die Top-Level helpers
-Methode, werden sogenannte Helfer-Methoden definiert, die in Routen und Templates verwendet werden können:
helpers do def bar(name) "#{name}bar" end end get '/:name' do bar(params[:name]) end
Zum sofortigen stoppen eines Request in einem Filter oder einer Route:
halt
Der Status kann beim stoppen auch angegeben werden:
halt 410
Oder auch den Response-Body:
halt 'Hier steht der Body'
Oder beides:
halt 401, 'verschwinde!'
Sogar mit Headers:
halt 402, {'Content-Type' => 'text/plain'}, 'Rache'
Eine Route kann mittels pass
zu der nächsten passenden Route springen:
get '/raten/:wer' do pass unless params[:wer] == 'Frank' 'Du hast mich!' end get '/raten/*' do 'Du hast mich verfehlt!' end
Der Block wird sofort verlassen und es wird nach der nächsten treffenden Route gesucht. Ein 404 Fehler wird zurückgegeben, wenn kein treffendes Routen-Muster gefunden wird.
Manchmal entspricht pass
nicht den Anforderungen, wenn das Ergebnis einer anderen Route gefordert wird. Um das zu erreichen, lässt sich call
nutzen:
get '/foo' do status, headers, body = call request.env.merge("PATH_INFO" => '/bar') [status, body.upcase] end get '/bar' do "bar" end
Beachte, dass in dem oben angegeben Beispiel die Performance erheblich erhöht werden kann, wenn man +“bar”+ in eine Helfermethode umwandelt, auf die /foo
und /bar
zugreifen können.
Wenn der Request innerhalb der gleichen App-Instanz aufgerufen und keine Kopie der Instanz erzeugt werden soll, dann verwende call!
anstelle von call
.
Die Rack Spezifikationen enthalten weitere Informationen zu call
.
Es ist möglich und empfohlen den Status Code sowie den Response Body mit einem Returnwert in der Route zu setzen. In manchen Situationen kann es jedoch sein, dass der Body an irgendeiner anderen Stelle während der Ausführung gesetzt wird. Das lässt sich mit der Helfermethode body
bewerkstelligen. Wird body
verwendet, dann lässt sich der Body jederzeit über diese Methode aufrufen:
get '/foo' do body "bar" end after do puts body end
Ebenso ist es möglich einen Block an body
weiterzureichen, der dann vom Rack Handler ausgeführt wird (lässt sich z.B. zur Umsetzung von Streaming einsetzen, siehe auch “Rückgabewerte”).
Vergleichbar mit body
lassen sich auch Status Code und Header setzen:
get '/foo' do status 418 headers \ "Allow" => "BREW, POST, GET, PROPFIND, WHEN" "Refresh" => "Refresh: 20; http://www.ietf.org/rfc/rfc2324.txt" halt "Ich bin ein Teekesselchen" end
Genau wie bei body
, liest ein Aufrufen von headers
oder status
ohne Argumente den aktuellen Wert aus.
Wenn send_file
oder statische Dateien verwendet werden, kann es vorkommen, dass Sinatra den Mime-Typ nicht kennt. Registriert wird dieser mit mime_type
per Dateiendung:
mime_type :foo, 'text/foo'
Es kann aber auch der content_type
Helfer verwendet werden:
get '/' do content_type :foo "foo foo foo" end
Zum Generieren von URLs sollte man die url
Helfermethode nutzen, so z.B. beim Einsatz von Haml:
%a{:href => url('/foo')} foo
Soweit vorhanden, wird Rücksicht auf Proxies und Rack Router genommen.
Diese Methode ist ebenso über den Alias to
zu erreichen (siehe Beispiel unten).
Eine Browserumleitung kann mit Hilfe der redirect
Hilfsmethode erreicht werden:
get '/foo' do redirect to('/bar') end
Weitere Parameter werden wie Argumente der halt
Methode behandelt:+:
redirect to('/bar'), 303 redirect 'http://google.com', 'Hier bist Du falsch'
Ebenso leicht lässt sich ein Schritt zurück mit dem Alias redirect back
erreichen:
get '/foo' do "<a href='/bar'>mach was</a>" end get '/bar' do mach_was redirect back end
Um Argumente an ein Redirect weiterzugeben, fügt man sie entweder dem Query hinzu:
redirect to('/bar?summe=42')
Oder man verwendet eine Session:
enable :session get '/foo' do session[:secret] = 'foo' redirect to('/bar') end get '/bar' do session[:secret] end
Zum versenden von Dateien kann die send_file
Helfermethode verwende werden:
get '/' do send_file 'foo.png' end
Für send_file
stehen einige Hash-Optionen zur Verfügung:
send_file 'foo.png', :type => :jpg
- filename
-
Dateiname als Response. Standartwert ist der eigentliche Dateiname
- last_modified
-
Wert für den Last-Modified Header, Standardwert ist
mtime
der Datei. - type
-
content type der verwendet werden soll. Wird, wenn nicht angegeben, von der Dateiendung abgeleitet.
- disposition
-
Verwendet für Content-Disposition. Mögliche Werte sind:
nil
(Standard),:attachment
und:inline
- length
-
Content-Length Header. Standardwert ist die Dateigröße
Soweit vom Rack Handler unterstützt, werden neben der Übertragung über den Ruby Prozess auch andere Möglichkeiten genutzt. Bei Verwendung der send_file
Helfermethode kümmert sich Sinatra selbständig um die Range Requests.
Auf das request
-Objeket der eigehenden Anfrage kann man vom Anfragescope aus zugreifen:
# App läuft unter http://example.com/example get '/foo' do request.body # Request Body des Clients (siehe unten) request.scheme # "http" request.script_name # "/example" request.path_info # "/foo" request.port # 80 request.request_method # "GET" request.query_string # "" request.content_length # Länge von request.body request.media_type # Media-Type von request.body request.host # "example.com" request.get? # true (ähnliche Methoden für andere Verben) request.form_data? # false request["SOME_HEADER"] # Wert des SOME_HEADER-headers request.referrer # der Referrer des Clients oder '/' request.user_agent # User Agent (genutzt von :agent-Bedingung) request.cookies # Hash der Cookies request.xhr? # Ist dies eine Ajax-Anfrage? request.url # "http://example.com/example/foo" request.path # "/example/foo" request.ip # Client IP-Addresse request.secure? # false (wäre true bei SSL) request.forwarded? # true (wenn hinter Reverse Proxy) requuest.env # env-Hash den Rack durchreicht end
Manche Optionen, wie etwa script_name
oder path_info
sind auch schreibbar:
before { request.path_info = "/" } get "/" do "Alle Anfragen kommen hier an!" end
Der request.body
ist einn IO- oder StringIO-Objekt:
post "/api" do request.body.rewind # falls schon jemand davon gelesen hat daten = JSON.parse request.body.read "Hallo #{daten['name']}!" end
Die find_template
Helfermethode wird genutzt, um Template Dateien zum Rendern aufzufinden:
find_template settings.views, 'foo', Tilt[:haml] do |file| puts "könnte diese hier sein: #{file}" end
Das ist zwar nicht wirklich brauchbar, aber wenn man sie überschreibt, kann sie nützlich werden, um eigene Nachschlagemechanismen einzubauen. Zum Beispiel dann, wenn man mehr als nur ein view-Verzeichnis verwenden möchte:
set :views, ['views', 'templates'] helpers do def find_template(views, name, engine, &block) Array(views).each { |v| super(v, name, engine, &block) } end end
Ein anderes Beispiel wäre es verschiedene Vereichnisse für verschiedene Engines zu verwenden:
set :views, :sass => 'views/sass', :haml => 'templates', :default => 'views' helpers do def find_template(views, name, engine, &block) _, folder = views.detect { |k,v| engine == Tilt[k] } folder ||= views[:default] super(folder, name, engine, &block) end end
Ebensogut könnte man eine Extension schreiben und diese dann mit anderen teilen!
Beachte, dass find_template
nicht prüft, ob eine Datei tatsächlich existiert. Es wird lediglich der angegebene Block aufgerufen und nach allen möglichen Pfaden gesucht. Das ergibt kein Performanceproblem, da render
block
verwendet, sobald eine Datei gefunden wurde. Ebenso werden Templatepfade samt Inhalt gecached, solange man nicht im Entwicklungsmodus ist. Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man irgendwelche verrückten Methoden zusammenbastelt.
Wird einmal beim Starten in jedweder Umgebung ausgeführt:
configure do # setze eine Option set :option, 'wert' # setze mehrere Optionen set :a => 1, :b => 2 # das gleiche wie `set :option, true` enable :option # das gleiche wie `set :option, false` disable :option # Dynamische Einstellungen mit Blöcken set(:css_dir) { File.join(views, 'css') } end
Läuft nur, wenn die Umgebung (RACK_ENV Umgebungsvariable) auf :production
gesetzt ist:
configure :production do ... end
Läuft nur, wenn die Umgebung auf :production
oder auf :test
gesetzt ist:
configure :production, :test do ... end
Zugang zu diesen Einstellungen bekommt man über settings
:
configure do set :foo, 'bar' end get '/' do settings.foo? # => true settings.foo # => 'bar' ... end
- absolute_redirects
-
Wenn ausgeschaltet wird Sinatra relative Redirects zulassen. Jedoch ist Sinatra dann nicht mehr mit RFC 2616 (HTTP 1.1) konform, das nur absolute Redirects zulässt.
Sollte eingeschaltet werden, wenn man hinter einem Reverse Proxy ist, der nicht ordentlich eingerichtet ist. Beachte, dass die
url
Helfermethode nach wie vor absolute URLs erstellen wird, es sei denn man gibt als zweiten Parameterfalse
an.Standardmäßig nicht aktiviert.
- add_charsets
-
Mime Types werden hier automatisch der Helfermethode
content_type
zugeordnet.Es empfielt sich Werte hinzuzufügen anstellen von überschreiben:
settings.add_charsets << "application/foobar"
- app_file
-
Hauptdatei der Applikation. Wird verwendet, um das Wurzel-, Inline-, View- und öffentliche Verzeichnis des Projekts festzustellen.
- bind
-
IP Address an die gebunden wird (Standardwert: 0.0.0.0). Wird nur für den eingebauten Server verwendet.
- default_encoding
-
Das Encoding, falls keines angegeben wurde. Standardwert ist
"utf-8"
. - dump_errors
-
Fehler im Log anzeigen.
- environment
-
Momentane Umgebung. Standardmäßig auf
content_type
eingestellt oder"development"
soweit ersteres nicht vorhanden. - logging
-
Den Logger verwenden.
- lock
-
Jeder Request wird gelocked. Es kann nur ein Request pro Ruby Prozess gleichzeitig verarbeitet werden.
Eingeschaltet wenn die Application Thread-Safe ist. Standardmäßig nicht aktiviert.
- method_override
-
Verwende
_method
, um put/delete Formulardaten in Browsern zu verwenden, die dies normalerweise nicht unterstützen. - port
-
Port für die Applikation. Wird nur im internen Server verwendet.
- prefixed_redirects
-
Entscheidet, ob
request.script_name
in Redirects eingefügt wird oder nicht, wenn kein absoluter Pfad angegeben ist. Auf diese Art und Weise verhält sichredirect '/foo'
so als ob es einredirect to('/foo')
wäre. Standardmäßig nicht aktiviert. - public
-
Das öffentliche Verzeichnis aus dem Daten zur Verfügung gestellt werden können.
- reload_templates
-
Entscheidet, ob Templates zwischen Anfragen neu geladen werden sollen oder nicht. Unter Ruby 1.8.6 ist es im Entwicklungsmodus eingeschaltet (um einen Fehler in Ruby auszugleichen, der ein Speicherleck verursacht).
- root
-
Wurzelverzeichnis des Projekts.
- raise_errors
-
Einen Ausnahmezustand aufrufen. Beendet die Applikation.
- run
-
Wenn aktiviert, wird Sinatra versuchen den Webserver zu starten. Nicht verwenden, wenn Rackup oder anderes verwendet werden soll.
- running
-
Läuft der eingebaute Server? Diese Einstellung nicht ändern!
- server
-
Server oder Liste von Servern die als eingebaute Server zur Verfügung stehen. Standardmäßig auf [‘thin’, ‘mongrel’, ‘webrick’] voreingestellt. Die Anordnung gibt die Priorität vor.
- sessions
-
Sessions auf Cookiebasis aktivieren.
- show_exceptions
-
Stacktrace im Browser bei Fehlern anzeigen.
- static
-
Entscheidet, ob Sinatra statische Dateien zur Verfügung stellen soll oder nicht. Sollte nicht aktiviert werden, wenn ein Server verwendet wird, der dies auch selbständig erledigen kann. Deaktivieren wird die Performance erhöhen. Standardmäßig aktiviert.
- views
-
Verzeichnis der Views.
Error Handler laufen im selben Kontext wie Routen und Filter, was bedeutet, dass alle Goodies wie haml
, erb
, halt
, etc. verwendet werden können.
Wenn eine Sinatra::NotFound
Exception geworfen wird oder der Statuscode 404 ist, wird der not_found
Handler ausgeführt:
not_found do 'Seite kann nirgendwo gefunden werden.' end
Der error
Handler wird immer ausgeführt, wenn eine Exception in einem Routenblock oder in einen Filter geworfen wurde. Die Exception kann über die sinatra.error
Rack-Variable angesprochen werden:
error do 'Entschuldige es gab einen hässlichen Fehler - ' + env['sinatra.error'].name end
Benutzerdefinierte Fehler:
error MeinFehler do 'Was passiert ist...' + request.env['sinatra.error'].message end
Dann, wenn das passiert:
get '/' do raise MeinFehler, 'etwas schlechtes' end
Bekommt man dieses:
Was passiert ist... etwas schlechtes
Alternativ kann ein Error Handler auch für Statuscode definiert werden:
error 403 do 'Zugriff verboten' end get '/geheim' do 403 end
Oder ein Statuscode-Bereich:
error 400..510 do 'Boom' end
Sinatra setzt verschiedene not_found
und error
Handler in der Development Umgebung.
Sinatra baut auf Rack, einem minimalen Standardinterface für Ruby Webframeworks. Eines der interessantesten Features für Entwickler ist der Support von Middleware, die zwischen den Server und die Anwendung geschaltet wird und so HTTP Request und/oder Antwort überwachen und/oder manipulieren kann.
Sinatra macht das erstellen von Middleware-Verkettungen mit der Top-Level Methode use
zu einem Kinderspiel:
require 'sinatra' require 'meine_middleware' use Rack::Lint use MeineMiddleware get '/hallo' do 'Hallo Welt' end
Die Semantik von use
entspricht der gleichnamigen Methode der Rack::Builder DSL (meist verwendet in Rackup-Dateien). Ein Beispiel dafür ist, dass die use
-Methode mehrere/verschiedene Argumente und auch Blöcke entgegen nimmt:
use Rack::Auth::Basic do |username, password| username == 'admin' && password == 'geheim' end
Rack bietet eine Vielzahl von standard Middleware für Logging, Debugging, URL-Routing, Authentifizierung und Session-Verarbeitung. Sinatra verwendet viele von diesen Komponenten automatisch, abhängig von der Konfiguration. So muss man häufig use
nicht explizit verwenden.
Sinatra Tests können mit jedem auf Rack aufbauendem Test Framework geschrieben werden. Rack::Test wird empfohlen:
require 'my_sinatra_app' require 'test/unit' require 'rack/test' class MyAppTest < Test::Unit::TestCase include Rack::Test::Methods def app Sinatra::Application end def test_my_default get '/' assert_equal 'Hallo Welt!', last_response.body end def test_with_params get '/meet', :name => 'Frank' assert_equal 'Hallo Frank!', last_response.body end def test_with_rack_env get '/', {}, 'HTTP_USER_AGENT' => 'Songbird' assert_equal "Du verwendest Songbird!", last_response.body end end
Anmerkung: Das eingebaute Sinatra::Test Modul und die Sinatra::TestHarness Klasse werden seit Version 0.9.2 nicht mehr unterstützt.
Das Definitieren einer Top-Level Anwendung funktioniert gut für Microanwendungen, hat aber Nachteile, wenn man wiederverwendbare Komponenten wie Middleware, Rails Metal, einfache Bibliotheken mit Server Komponenten oder auch Sinatra Erweiterungen bauen will. Die Top-Level DSL belastet den Objekt-Namespace und setzt einen Microanwendungsstil voraus (eine einzelne Anwendungsdatei, ./public und ./views Ordner, Logging, Exception-Detail-Seite, usw.). Genau hier kommt Sinatra::Base ins Spiel:
require 'sinatra/base' class MyApp < Sinatra::Base set :sessions, true set :foo, 'bar' get '/' do 'Hallo Welt!' end end
Die MyApp-Klasse ist eine unabhängige Rack-Komponente, die als Middleware, Endpunkt oder via Rails Metal verwendet werden kann. Verwendet wird sie durch use
oder run
von einer Rackup config.ru
Datei oder als Serverkomponente einer Bibliothek:
MyApp.run! :host => 'localhost', :port => 9090
Die Methoden der Sinatra::Base-Subklasse sind genau die selben wie die der Top-Level DSL. Die meisten Top-Level Anwendungen können mit nur zwei Veränderungen zu Sinatra::Base-Komponenten konvertiert werden:
-
Die Datei sollte
require 'sinatra/base'
anstelle vonrequire 'sinatra/base'
aufrufen, ansonsten werden alle von Sinatras DSL Methoden in den Top-Level- Namespace importiert. -
Alle Routen, Error Handler, Filter und Optionen der Applikation müssen in einer Subklasse von Sinatra::Base definiert werden.
Sinatra::Base
ist ein unbeschriebenes Blatt. Die meisten Optionen sind per default deaktiviert. Das betrifft auch den eingebauten Server. Siehe Optionen und Konfiguration für Details über mögliche Optionen.
Entgegen häufiger Meinungen gibt es nichts gegen den klassischen Stil einzuwenden. Solange es die Applikation nicht beeinträchtigt, besteht kein Grund eine modulare Applikation zu erstellen.
Lediglich zwei Nachteile gegenüber dem modularen Stil sollten beachtet werden:
-
Es kann nur eine Sinatra Applikation pro Ruby Prozess laufen. Sollten mehrere zum Einsatz kommen, muss auf modular umgestiegen werden.
-
Der klassische Stil füllt Object mit Delegationsmethoden. Sollte die Applikation als gem/Bibliothek zum Einsatz kommen, sollte auf modular umgestiegen werden.
Es gibt keinen Grund, warum man modulare und klassische Elemente nicht vermischen sollte.
Will man jedoch von einem Stil auf den anderen umsteigen, sollten einige Unterschiede beachtet werden:
Szenario Classic Modular app_file file loading sinatra nil run $0 == app_file false logging true false method_override true false inline_templates true false
Es gibt zwei übliche Wege eine modulare Anwendung zu starten. Zum einen über run!
:
# mein_app.rb require 'sinatra/base' class MeinApp < Sinatra::Base # ... Anwendungscode hierhin ... # starte den Server, wenn die Ruby Datei direkt ausgeführt wird run! if app_file == $0 end
Starte mit:
ruby mein_app.rb
Oder über eine config.ru
, die es erlaubt irgendeinen Rack Handler zu verwenden:
# config.ru require 'mein_app' run MeineApp
Starte:
rackup -p 4567
Schreibe eine Anwendungsdatei:
# app.rb require 'sinatra' get '/' do 'Hallo Welt!' end
Sowie eine dazugehörige config.ru
:
require 'app' run Sinatra::Application
Anzeichen dafür, dass man eine config.ru
braucht:
-
Man möchte einen anderen Rack Handler verwenden (Passenger, Unicorn, Heroku, …).
-
Man möchte mehr als eine Subklasse von
Sinatra::Base
. -
Man möchte Sinatra als Middleware verwenden, nicht als Endpoint.
Es gibt keinen Grund eine config.ru
zu verwenden, nur weil man eine Anwendung im modularen Stil betreiben möchte. Ebenso braucht man keine Anwendung im modularen Stil, um eine config.ru
verwenden zu können.
Es ist nicht nur möglich andere Rack-Middleware mit Sinatra zu nutzen, man kann außerdem jede Sinatra-Anwendung selbst als Middlware vor jeden beliebigen Rack-Endpunkt hängen. Bei diesem Endpunkt muss es sich nicht um eine andere Sinatra-Anwendung handen, es kann jede andere Rack-Anwendung sein (Rails/Ramaze/Camping/…).
require 'sinatra/base' class LoginScreen < Sinatra::Base enable :sessions get('/login') { haml :login } post('/login') do if params[:name] = 'admin' and params[:password] = 'admin' session['user_name'] = params[:name] else redirect '/login' end end end class MyApp < Sinatra::Base # Middleware wird vor Filtern ausgeführt use LoginScreen before do unless session['user_name'] halt "Zugriff verweigert, bitte <a href='/login'>einloggen</a>." end end get('/') { "Hallo #{session['user_name']}." } end
Der Geltungsbereich (scope) legt fest, welche Methoden und Variablen zur Verfügung stehen.
Jede Sinatra-Anwendung entspricht einer Sinatra::Base-Subklasse. Falls man die Top-Level-DSL verwendet (require 'sinatra'
), so handelt es sich hierbei um Sinatra::Application, andernfalls is es jene Subklasse, die man explizit angelegt hat. Auf Klassenebene stehen Methoden wie get
oder before
zur Verfügung, man hat aber keinen Zugriff auf das request
-Object oder die session
, da nur eine einzige Klasse für alle eingehenden Anfragen genutzt wird.
Optionen die via set
gesetzt werden, sind Methoden auf Klassenebene:
class MyApp < Sinatra::Base # Hey, ich bin im Anwendungsscope! set :foo, 42 foo # => 42 get '/foo' do # Hey, ich bin nicht mehr im Anwendungsscope! end end
Im Anwendungsscope befindet man sich:
-
In der Anwendungsklasse.
-
In Methoden die von Erweiterungen definiert werden.
-
Im Block, der an
helpers
übergeben wird. -
In Procs und Blöcken die an
set
übergeben werden.
Man kann auf das Scope-Object (die Klasse) wie folgt zugreifen:
-
Über das Objekt, dass an den
configure
-Block übergeben wird (configure { |c| ... }
). -
settings
aus den anderen Scopes heraus.
Für jede eingehende Anfrage wird eine neue Instanz der Anwendungsklasse erstellt und alle Handlers werden in diesem Scope ausgeführt. Aus diesem Scope heraus kann man auf request
oder session
zugreifen und Methoden wie erb
oder haml
aufrufen. Man kann mit der settings
Methode außerdem auf den Anwengungsscope zugreifen.
class MyApp < Sinatra::Base # Hey, ich bin im Anwendungsscope! get '/neue_route/:name' do # Anfragescope für '/neue_route/:name' @value = 42 settings.get "/#{params[:name]}" do # Anfragescope für "/#{params[:name]}" @value # => nil (nicht die gleiche Anfrage) end "Route definiert!" end end
Im Anfragescope befindet man sich:
-
In get/head/post/put/delete Blöcken
-
In before/after Filtern
-
In Helfermethoden
-
In Templates
Vom Delegation-Scope aus werden Methoden einfach an den Klassenscope weitergeleitet. Dieser verhält sich jedoch nicht 100%ig wie der Klassenscope, da man nicht die Bindung der Klasse besitzt: Nur Methoden, die explizit als delegierbar markiert wurden stehen hier zur Verfügung und man kann nicht auf die Variablen des Klassenscopes zugreifen (mit anderen Worten: man hat ein anderes self
). Man kann mit Sinatra::Delegator.delegate :methoden_name
auch weitere Delegationen hinzufügen.
Im Delegation-Scop befindet man sich:
-
Im Top-Level, wenn man
require 'sinatra'
aufgerufen hat. -
In einem Objekt, dass mit dem
Sinatra::Delegator
mixin erweitert wurde.
Schau am besten im Code nach: Hier ist Sinatra::Delegator mixin definiert und wird in den globalen Namespace eingebunden.
Sinatra Anwendungen können direkt von der Kommandozeile aus gestartet werden:
ruby myapp.rb [-h] [-x] [-e ENVIRONMENT] [-p PORT] [-h HOST] [-s HANDLER]
Die Optionen sind:
-h # Hilfe -p # Port setzen (Standard ist 4567) -h # Host setzen (Standard ist 0.0.0.0) -e # Umgebung setzen (Standard ist development) -s # Rack Server/Handler setzen (Standard ist thin) -x # Mutex lock einschalten (Standard ist off)
Um auf dem neusten Stand zu bleiben, kannst Du den Master Branch verwenden. Er sollte recht stabil sein. Ebenso gibt es von Zeit zu Zeit prerelease Gems, die du so installierst:
gem install sinatra --pre
Wenn du deine App mit der neusten Version von Sinatra mit Bundler nutzen willst, dann ist dies der vorgeschlagene Weg:
Soweit du Bundler noch nicht installiert hast, folgendes:
gem install bundler
Dann erstellst Du in deinem Projektverzeichnis eine sog. Gemfile
Datei mit folgendem Inhalt:
source :rubygems gem 'sinatra', :git => "git://github.com/sinatra/sinatra.git" # evtl. andere Abhängigkeiten gem 'haml' # z.B. wenn du haml verwendest... gem 'activerecord', '~> 3.0' # ...oder ActiveRecord 3.x
Beachte: Du solltest hier alle Abhängigkeiten eintragen. Sinatras eigenen, direkten Abhängigkeiten (Tilt und Rack) werden von Bundler automatisch aus dem Gemfile von Sinatra hinzugefügt.
Jetzt kannst du deine App starten:
bundle exec ruby myapp.rb
Um auf den neuesten Stand von Sinatras Code zu sein, kann eine lokale Kopie angelegt werden. Gestartet wird in der Anwendung mit dem sinatra/lib
Ordner im LOAD_PATH
:
cd myapp git clone git://github.com/sinatra/sinatra.git ruby -Isinatra/lib myapp.rb
Alternativ kann der sinatra/lib
Ordner zum LOAD_PATH
in der Anwendung hinzugefügt werden:
$LOAD_PATH.unshift File.dirname(__FILE__) + '/sinatra/lib' require 'rubygems' require 'sinatra' get '/ueber' do "Ich laufe auf Version " + Sinatra::VERSION end
Um Sinatra Code von Zeit zu Zeit zu aktualisieren:
cd myproject/sinatra git pull
Aus der eigenen lokalen Kopie kann nun auch ein globales gem gebaut werden:
git clone git://github.com/sinatra/sinatra.git cd sinatra rake sinatra.gemspec rake install
Falls du normalerweise gems als root installierst, sollte die letzte Zeile so lauten:
sudo rake install
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